Elterngeld soll gesenkt werden …

Wichtiger Punkt im ABC der Politik: Pauschalregelungen treffen immer die Ärmsten am stärksten!

Vor wenigen Jahren hat man das Elterngeld eingeführt um einen Anreiz für mehr Kinder zu schaffen. Der finanzielle Anreiz hat sicher nicht dazu geführt, dass Paare sich für ein Kind entschieden haben, aber er hat es vielen Paaren erleichtert, sich für ein Kind zu entscheiden. Wenn man weiß, dass es finanziell zu schultern ist, im ersten Lebensjahr des Kindes für dieses da zu sein, ist dies für die Entscheidungsfindung sicher leichter.

Was ist jetzt mit den werdenden Eltern? Viele haben sich vor der Entscheidung für das Kind ausgerechnet, wie sie über die Runden kommen können und sind nun massiv verunsichert.

Es ist außerdem meiner Meinung nach nicht vertretbar, pauschal Euro 70 als Senkung anzusetzen. Dabei werden die Bezieher des niedrigsten Elterngeldes um 23,3 % geschröpft – die des höchsten um 3,9 % ! Anhand dieser Prozentsätze lässt sich schon die Ungerechtigkeit ablesen.

Ein Beispiel: Ein junges Ehepaar, zukünftige Eltern, hat bei seiner Lebensplanung das Elterngeld einbezogen. Der werdende Vater ist berufstätig, steht aber noch am Anfang seiner Karriere, d.h. sein Gehalt ist noch relativ niedrig. Die werdende Mutter steht vor ihrem ersten Staatsexamen. Um das Referendariat vernünftig und ununterbrochen durchziehen zu können, haben sich diese beiden für ein Kind zum jetzigen Zeitpunkt entschieden und benötigen das Elterngeld komplett!

Es ist in meinen Augen wichtig und notwendig, jungen Menschen zu helfen eine Familie zu gründen, nicht ihnen Hindernisse in den Weg zu legen. Die Allgemeinheit hat die Pflicht, etwas für Familien zu leisten, denn diese sorgen schließlich für den Fortbestand unserer Volkswirtschaft.

Der Rotstift muss auf jeden Fall an anderer Stelle angesetzt werden, sonst stellt sich wieder einmal die Frage: Besser keine Kinder — oder auswandern?

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